Wie alle Jahre wieder, ist im Frühling Bärlauchzeit. Der Bärlauch ist eine Zwiebelpflanze und gehört zu den Lauchgewächsen. Er ist im europäischen Raum sowie in Nordasien häufig wildwachsend anzutreffen und ist ein beliebtes Wildgemüse. Er wächst bevorzugt auf feuchten Böden in Laub- und Mischwäldern. Bei Wildsammlung sollte man aber seinen Sammelplatz sehr gut kennen. Ich bevorzuge Waldstücke abseits der landwirtschaftlichen Nutzflächen, bevorzugt im Wasserschutzgebiet.

Ebenso sollte man beim Sammeln beachten, dass hier immer wieder Verwechslungen mit der giftigen Herbstzeitlose, dem Maiglöckchen oder dem gefleckten Aronstab passieren können. Teilweise ist es hier schon zu tödlichen Verwechslungen gekommen. Daher sollten die Blätter wirklich einzeln und nicht büschelweise geerntet werden, da man dabei sonst riskiert, andere Blätter mit zu ernten.

Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit empfiehlt auch, die Bärlauchblätter vor gebrauch gründlich zu waschen, da sie mit den Eiern des Fuchsbandwurms verunreinigt sein könnten.

Der Bärlauch verfügt über einen typischen knoblauchartigen Geruch. In der Küche wird er frisch verarbeitet, da er durchs Trocknen sein Aroma verlieren würde. Beliebt ist der Bärlauch in Aufstrich, Salat, Saucen und Suppen.

Der Bärlauch verfügt über antibakterielle Wirkung und wird in der Volksmedizin bei Magen- Darmstörungen eingesetzt. Außerdem wirkt er anregend auf den Stoffwechsel, sowie positiv auf die Verdauung, bei Bluthochdruck, Arteriosklerose und bei Darmerkrankungen.

Ich stelle gern ein Bärlauchöl her, welches im Kühlschrank auch noch weit über die Bärlauchzeit hinaus haltbar ist. Dazu verwende ich einen Bund frischen Bärlauch (ca 200 bis 300 g auf 1L Öl) und gutes Olivenöl. Der Bärlauch wird gut gereinigt und klein geschnitten. In einem Ansatzgefäß wird er mit 1L gutem Olivenöl für 2 bis 3 Tage angesetzt. Danach wird das Öl abfiltriert. Dabei lasse ich die Bärlauchblätter gut abtropfen, drücke sie jedoch nicht aus! Das Öl wird in Lichtschutzflaschen abgefüllt und am besten im Kühlschrank gelagert. Hier ist es noch mindestens für ein halbes Jahr haltbar. Die abfiltrierten Bärlauchblätter haben noch immer guten Geschmack und werden vom mir zu Saucen oder Pesto weiterverarbeitet.
Mit gekochten Hülsenfrüchten wie Linsen, Bohnen oder Kichererbsen kann man damit einen feinen veganen Bärlauchaufstrich zaubern. Dazu werden die Hülsenfrüchte gekocht, püriert und mit den Bärlauchblättern, fallweise noch etwas Bärlauchöl, Salz und Pfeffer zu einer feinen streichfähigen Masse verarbeitet.
akutelles
Ein leckerer Bärlauch-Topfen-Aufstrich
Dafür benötigt man:
  • 1 Bund frischer Bärlauch
  • 1 Becher Topfen
  • 1 Becher Sauerrahm
  • Bärlauchsalz nach Bedarf
  • frische Kräuter zum Garnieren

Der Bärlauch wird gut gewaschen und fein gehackt. Anschließend wird er zusammen mit den übrigen Zutaten mit dem Mixer oder Pürierstab zu einem feinen Aufstrich verarbeitet. Diesen lässt man im Kühlschrank noch etwas ruhen, sodass sich das Aroma vom Bärlauch gut entfalten kann. Fertig ist der Aufstrich. Ein kleiner Tipp: Dieser schmeckt auch ausgezeichnet zu Gegrilltem. Ich wünsche gutes Gelingen!