Wer derzeit im Wald über dieses interessante Gewächs stolpert, der ist auf die gewöhnliche Schuppenwurz gestoßen. Die Schuppenwurz kommt in Europa und Asien in feuchten Laub- und Mischwäldern vor. Meist bleibt sie im Unterirdischen verborgen. Nur im Frühling, unmittelbar nach der Schneeschmelze dringt sie mit ihren traubenförmigen Blüten an die Oberfläche.
Die Schuppenwurz ist eine mehrjährige Pflanze die die Besonderheit aufweist, fast vollständig ohne Chlorophyll auszukommen. Als Schmarotzerpflanze ist sie jedoch von ihren Wirtsbäumen abhängig, deren Gewebe sie mit unterirdischen Saugorganen, den sogenannten Haustorien, anzapft. Zu ihren bevorzugten Wirtsbäumen zählen die Hasel, Buchen, Weiden, Erlen, Ulmen und Pappeln.
Das unterirdische Rhizom der Schuppenwurz ist weit verzweigt und bis zu 2 Meter lang. Es kann ein Gesamtgewicht von bis zu 5 kg erreichen. Die blasrosa bis lila Blüten treten erst ab einem Alter von 10 Jahren auf. Wenn die Wirtsbäume im Frühling mit ihrem Wassertransport beginnen, erhält auch die Schuppenwurz genug Wasser und Nährstoffe um aufzublühen. Bestäubt wird sie von Hummeln, Bienen aber auch durch den Wind. Die Samen werden durch Wind, Wasser und Ameisen verbreitet.
Die Schuppenwurz gilt als nicht gefährdet. Da sie aber nur jetzt im Frühling durch ihre Blüten zu finden ist, macht sie derzeit jeden Waldspaziergang zu einem besonderen Erlebnis. Als Nutz- oder Heilpflanze hat die Schuppenwurz für den Menschen kaum eine Bedeutung. Manchen Quellen zufolge wurde die Schuppenwurz früher bei Epilepsie eingesetzt. Diese Anwendung gilt jedoch als veraltet.